Besitzen Sie diesen Inhalt bereits,
melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.
Das neue polnische Insolvenzrecht
In Polen galten die aus dem Jahre 1934 stammenden Regelungen der Konkursordnung und der Vergleichsordnung nach der Wende 1989 zunächst fort. Nachdem die Vorschriften in sozialistischer Zeit ein Schattendasein geführt hatten, trat nach einigen Novellen erst Mitte der 90er Jahre die Notwendigkeit einer Neuregelung in den Vordergrund der Diskussion. Insbesondere die verspätete Antragstellung, die Langwierigkeit der Verfahren und ihre relative Ineffizienz waren sowohl von Seiten der Konkursrichter und -verwalter als auch in der Literatur kritisiert worden. Bei stark steigender Zahl der Anträge sank die Anzahl der eröffneten Verfahren von ursprünglich ca. 45 % (1991) zunächst zwischen 1993 und 1999 auf etwa 25 %, um seit 2000 weiter auf derzeit rund 17 % zu fallen. So wurden 2002 bei 6 814 gestellten Konkursanträgen lediglich 1 141 Verfahren eröffnet. 1 388 Anträge wurden mangels Masse abgelehnt, die restlichen aus formalen Gründen. Die Zahl der unerledigten Verfahren stieg Ende 2002 auf mittlerweile 4 749 an.
I. Spezifische transformationsbezogene Probleme des Insolvenzrechts in Polen
Der Übergang von real-sozialistischen zu postkommunistischen Gesellsc...