Abgrenzung zwischen Berufsausbildungs- und Fortbildungskosten bei Aufwendungen für ein während der Berufstätigkeit betriebenes
erstmaliges Fachhochschulstudium
Leitsatz
1) Aufwendungen einer über den Abschluss als staatlich geprüfte Betriebswirtin verfügenden Rechtsanwalts- und Notargehilfin
für ein neben ihrer Berufstätigkeit im Bereich Personalwesen betriebenes erstmaliges Fachhochschulstudium der Fachrichtung
Betriebswirtschaft (Personalwesen) sind als Werbungskosten bei ihren Einkünften aus nichtselbständiger Arbeit zu berücksichtigen,
wenn Voraussetzung für die Beibehaltung der derzeitigen, bereits erlangten Position ein akademischer Studienabschluss ist
und vertraglich vereinbart ist, dass der Arbeitgeber ihr bei erfolgreichem Abschluss ihres Studiums die Kosten (teilweise)
zu erstatten und sie im Gegenzug das Beschäftigungsverhältnis für eine bestimmte Dauer fortzusetzen hat.
2) Die typisierende Rechtsprechung des BFH, derzufolge Kosten eines erstmaligen Studiums an einer Universität, Hochschule
oder Fachhochschule stets Kosten der Berufsausbildung sind, ist nur anzuwenden, wenn es sich bei dem Studium um die erstmalige
Ausbildung für einen ersten Beruf im unmittelbaren Anschluss an den Besuch einer allgemeinbildenden Schule handelt.
Auf diese Entscheidung wird Bezug genommen in folgenden Gerichtsentscheidungen:
Fundstelle(n): DStRE 2002 S. 483 Nr. 8 EFG 2002 S. 79 EFG 2002 S. 79 Nr. 2 VAAAB-10929
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