Berücksichtigung von nach dem Zusagezeitpunkt geänderter Umstände bei Beurteilung einer Pensionsrückstellung als verdeckte
Gewinnausschüttung
Leitsatz
1. Für die Beurteilung, ob Zuführungen zu einer Pensionsrückstellung für einen Gesellschafter-Geschäftsführer verdeckte Gewinnausschüttungen
darstellen, ist zwar grundsätzlich auf den Zeitpunkt der Zusageerteilung abzustellen; geänderte Umstände in der Folgezeit
dürfen indessen nicht unberücksichtigt bleiben. Eine erneute Pensionszusage ist in diesen Fällen entbehrlich.
2. Mit dem nachträglichen Abschluss einer Rückdeckungsversicherung für eine Pensionszusage kann mit Wirkung ex nunc von deren
Finanzierbarkeit ausgegangen werden.
3. In gleicher Weise kann bei einer 27 Monate nach Anstellung erteilten Pensionszusage nach Ablauf weiterer 2 Jahre und Stabilisierung
eines die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit belegenden Umsatzniveaus die ausreichende Erprobung der Gesellschafter-Geschäftsführer
bejaht werden.
4. Die sofortige Unverfallbarkeit einer derartigen (Tz. 2 und 3) Pensionszusage rechtfertigt nicht die Qualifizierung der
Zuführungen zur Pensionsrückstellung als verdeckte Gewinnausschüttung, wenn zusätzlich für den Fall der vorzeitigen Inanspruchnahme
angemessene Abschläge vereinbart wurden.
Fundstelle(n): DStRE 2003 S. 671 Nr. 11 EFG 2003 S. 484 EFG 2003 S. 484 Nr. 7 INF 2003 S. 250 Nr. 7 WAAAB-07567
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