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Konzernabschluss als Analyseobjekt – Segmentberichterstattung
Interpretation anhand eines Fallbeispiels
Dem Konzernabschluss sind bestimmte Rechenwerke vorbehalten, die gleichwohl einen hohen Erkenntnisgehalt generieren, weil sie nicht auf der Ertrags-Aufwands-Ebene des Jahresabschlusses angesiedelt sind, wie z. B. die Kapitalflussrechnung. Die Segmentberichterstattung operiert demgegenüber auf einer tieferen Ebene als der Konzernabschluss und erlaubt detaillierte Aussagen zur wirtschaftlichen Lage der einzelnen Geschäftseinheiten (Segmente).
Die Segmentberichterstattung stellt ein Instrument der strategischen Kontrolle dar.
Sie ermöglicht insbesondere die Identifizierung wertschaffender und wertvernichtender Segmente.
Aus dieser Perspektive können Rückschlüsse auf die strategische Gesamtposition des Konzerns gezogen werden.
I. Definitionen, Aufstellung und Struktur der Segmentberichterstattung
[i]Segmentierung ergibt sich aus der internen Entscheidungs- und Berichtsstruktur Gemäß DRS 28 stellen Segmente die wesentlichen Geschäftsfelder eines Unternehmens dar, die durch spezifische, in sich homogene Chancen-Risiken-Profile, Wachstumserwartungen und Zukunftsaussichten gekennzeichnet sind. Die Segmentierung ergibt sich somit aus der internen Entscheidungs- und Berichtsstruktur des Unternehmens, wobei unterstellt wird, dass die interne Überwachung und Steuerung der Segmentierung folgt.
Operative Segmente sind solche, die geschäftliche Tätigkeiten entfalten, potenziell oder tatsächlich zu Umsatzerlösen führen und regelmäßig von der Unternehmensleitung überwacht werden, um deren wirtschaftliche Lage zu beurteilen. Als operative Segmente gelten auch jene, die ihre Leistungen ganz oder überwiegend an andere Segmente abgeben, lediglich Zentralbereiche können keine operativen Segmente darstellen.
Anzugebende Segmente sind operative Segmente, deren Umsatzerlöse, Ergebnisse oder Vermögen mindestens 10 % der gesamten Umsatzerlöse, des gesamten Ergebnisses oder Vermögens betragen. Dieser sogenannte „Wesentlichkeitstest“ soll eine verschleiernde Informationsflut durch Atomisierung der Geschäftstätigkeit verhindern.