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BFuP Nr. 5 vom Seite 571

Predictive Analytics, Machine Learning & Co. im Steuervollzug: Risikomanagement der österreichischen Finanzverwaltung, Konsequenzen für Unternehmen und Erfahrungen der Betriebsprüfer

Schwerpunktthema: Digitalisierung und Besteuerung

Assist.-Prof. Dr. Peter Bräumann, Johannes Kepler Universität Linz, Prof. (FH) Dr. Marina Luketina LL.M., Fachhochschule Oberösterreich und Univ.-Prof. Dr. Michael Tumpel, Johannes Kepler Universität Linz

Abgabenbehörden setzen für die gezielte Steuerung ihrer Aufsichts- und Kontrolltätigkeiten zunehmend auf Risikomanagementsysteme. Die österreichische Finanzverwaltung sieht sich dabei als Vorreiterin im Einsatz automatisierter Datenanalysen mittels digitaler Algorithmen und Künstlicher Intelligenz. Seit mehreren Jahren entwickelt ein eigens eingerichtetes Predictive Analytics Competence Center derartige Systeme, u. a. zur Fallauswahl für Betriebsprüfungen. Detaillierte Informationen darüber sind aber für die betroffenen Unternehmen kaum verfügbar, obwohl diese Prüfungen für sie einen erheblichen Kosten- und Risikofaktor darstellen. Der Beitrag bereitet erstens die Hintergründe der Predictive Analytics in der österreichischen Finanzverwaltung auf und zeigt zweitens die Ergebnisse einer explorativen Umfrage unter ausführenden Betriebsprüfern, welche einen Einblick in deren Beurteilung dieser Systeme erlaubt.

1 Predictive Analytics in der österreichischen Finanzverwaltung und ihre Bedeutung für die unternehmerische Praxis

Betriebsprüfungen der Abgabenbehörden, rechtlich eigentlich „Außenprüfungen” nach §§ 147 ff. der österreichischen Bundesabgabenordnung (BAO) und §§ 193 ff. der deutsch...