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NWB-BB Nr. 8 vom Seite 242

Speditionskostenrechnung: Kalkulationshilfen für kleinere Fuhrbetriebe

Mit neuem Tool in der NWB Datenbank

Dipl.-Betriebsw. Jörgen Erichsen

Ohne Speditionen und Lieferdienste ist die Versorgung von Wirtschaft und Verbrauchern mit Waren, Medizingütern oder Materialien unmöglich. Dabei herrscht in der Branche seit jeher ein extremer Wettbewerbs- und Termindruck. Außerdem müssen zahlreiche rechtliche Vorgaben eingehalten werden, etwa Ruhezeiten. Daraus resultiert u. a. ein hoher Preisdruck und die Margen sind oft eher gering. Häufig werden Aufträge sehr kurzfristig angeboten oder nachgefragt. Dann müssen Spediteure bzw. Disponenten schnell reagieren: Sie müssen wissen, zu welchen Preisen sie einen Auftrag noch annehmen können und was sie mit einem Transport verdienen. Unterstützung kann eine auf die Bedürfnisse von auf Speditionen und Lieferdienste abgestimmte Kostenrechnung bieten. Im Beitrag wird eine Kalkulationsmöglichkeit vorgestellt, die vor allem kleinere Betriebe schnell und einfach erstellen und einsetzen können. Passend hierzu steht die neue Arbeitshilfe „Speditionskostenrechnung – Berechnungsprogramm“, NWB KAAAJ-66895, zum Abruf bereit.

Speditionskostenrechnung – Berechnungsprogramm, NWB KAAAJ-66895

Kernaussagen
  • Eine Kostenrechnung versetzt Speditionsunternehmen in die Lage, Transparenz über die Kostenstrukturen zu verschaffen und eine Aussage darüber zu treffen, welche Preise für einen Auftrag genommen werden müssen, um am Ende des Jahres einen Gewinn ausweisen zu können.

  • Die Excel-Arbeitshilfe „Speditionskostenrechnung – Berechnungsprogramm“ unterstützt bei der Erstellung der Kostenrechnung: Mit ihr können die Fahrzeugkosten kalkuliert, Kosten in fixe und variable Bestandteile aufgeteilt, Kundenaufträge kalkuliert und einfache Plan-Ist-Vergleiche vorgenommen werden.

  • Die Arbeitshilfe kann auch für Verhandlungen mit Kunden genutzt werden.

I. Notwendigkeit der Kalkulation in Speditionsbetrieben

Ähnlich wie in anderen Branchen kalkulieren viele Speditionen oder Lieferdienste ihre Preise nicht bzw. nur sehr vereinfacht. Entweder fehlen Fachwissen oder Methoden oder es wird schlicht damit argumentiert, dass man sich an den Gegebenheiten des Marktes orientieren müsse und keine höheren Preise nehmen darf als Wettbewerber. Mit einer Kostenrechnung ist es jedoch auch hier möglich, Transparenz zu schaffen und bspw. zu zeigen, ob und wie viel man mit dem Preis für einen Auftrag über dem Marktniveau liegt. Aber auch der andere Fall ist denkbar: Dass man mit bestimmten Aufträgen oder Fahrzeugtypen mehr verdient als gedacht.

Durch eine Kostenrechnung wird deutlich, dass es Handlungsbedarf gibt, wie groß dieser ist und in welche Richtung die Überlegungen gehen müssen. Insofern sollten auch kleine Spediteure oder Lieferdienste alle Aufträge kalkulieren und sich einen Überblick verschaffen.

II. Kalkulation mit dem Excel-Tool „Speditionskostenrechnung“

Für Fuhrunternehmer ist es zunächst wichtig zu wissen, wie hoch die Kosten insgesamt und je Kilometer für ein Fahrzeug sind. Dabei kann es je nach Typ erhebliche Unterschiede geben. Daher sollte für jedes Fahrzeug eine eigene Kalkulation erstellt werden, mit der auch Aufträge berechnet und später den tatsächlichen Erträgen gegenübergestellt werden können.

Download-Tipp

Hierbei unterstützt die Excel-Arbeitshilfe „Speditionskostenrechnung“. Sie ist in der NWB Datenbank abrufbar unter NWB KAAAJ-66895 und wird im Folgenden vorgestellt. S. 243