BFH - X R 17/22 Verfahrensverlauf - Status: erledigt
Gesetze: EStG § 10 Abs 1 Nr 2, EStG § 10 Abs 1 Nr 3, EStG § 10 Abs 1 Nr 3a, GG Art 3, AEUV Art 45, EStG § 10 Abs 2 S 1 Nr 1, EStG § 32b Abs 1 S 1 Nr 4
Rechtsfrage
1. Ist das für Vorsorgeaufwendungen, die in unmittelbarem wirtschaftlichen Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen stehen, geltende Abzugsverbot des § 10 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 Teilsatz 1 EStG anwendbar oder liegen die in § 10 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 Teilsatz 2 Buchst. a bis c genannten Ausnahmevoraussetzungen vor, wenn der Arbeitslohn, den ein in Deutschland ansässiger Arbeitnehmer einer internationalen Organisation bezieht, aufgrund eines zwischenstaatlichen Übereinkommens zwar nicht der deutschen Einkommensteuer, wohl aber einer internen Steuer dieser Organisation unterliegt und die Organisation von ihren Arbeitnehmern Beiträge zu einem eigenen Sozialversicherungssystem erhebt?
2. hilfsweise: Ist es mit Verfassungsrecht (Art. 3 Abs. 1 GG, subjektives Nettoprinzip) und Unionsrecht (Arbeitnehmer-Freizügigkeit) vereinbar, dass ein in Deutschland ansässiger Arbeitnehmer einer internationalen Organisation, der steuerfreien Arbeitslohn bezieht, die Beiträge zum eigenen Sozialversicherungssystem dieser Organisation gemäß § 10 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 EStG nicht als Sonderausgaben abziehen kann?
3. weiter hilfsweise: Sind die Vorsorgeaufwendungen im Rahmen des auf den steuerfreien Arbeitslohn angewandten Progressionsvorbehalts (§ 32b Abs. 1 Satz 1 Nr. 4 EStG) steuersatzmindernd zu berücksichtigen?
Abzugsfähigkeit; Arbeitslohn; Progressionsvorbehalt; Sonderausgabe; Steuerfreiheit; Vorsorgeaufwendungen
Fundstelle(n):
BFH/PR 2024 S. 4 Nr. 1
EStB 2023 S. 468 Nr. 12
FR 2024 S. 190 Nr. 4
IWB-Kurznachricht Nr. 7/2024 S. 269
StuB-Bilanzreport Nr. 20/2023 S. 836
JAAAJ-38145