Haftungsrisiken des Steuerberaters in der Krise des Mandanten

Wenn ein Unternehmen in die Krise rutscht, ist nicht selten dessen Steuerberater in einem echten Dilemma: Auf der einen Seite steht das meist seit Jahren gewachsene Vertrauensverhältnis und auch seine Einkommensquelle aus dem Mandat – auf der anderen Seite steht aber auch die Gefahr, dass sich der gerade noch sehr zufriedene Mandant plötzlich gegen den Steuerberater wendet, um das eigene Scheitern zumindest mit auf dessen Schultern zu verlagern. Wie man sich als Berater also richtig verhält, um das eigene Haftungsrisiko zu reduzieren und dem Mandanten trotzdem gut zur Seite zu stehen, beleuchten Christian Hidding und Markus Freitag in ihrem Beitrag ab S. 72: Beraterhaftungsrisiken in der Jahresabschlusserstellung und bei Dauermandaten. Sie zeigen, wie eine Fortführungs-/Fortbestehensprognose bei KMU unter Berücksichtigung der eigenen Interessen auch des Steuerberaters gut gelingen kann.

Mit der schwierigen Lage vom Pflegepersonal in Krankenhäusern und der finanziellen Lage der Medizinischen Versorgungszentren sind wir alle spätestens seit der Corona-Krise bestens vertraut. Das erste abgeschlossene StaRUG-Verfahren in Schleswig-Holstein zeigt sehr praxisnah, dass das StaRUG hervorragende Möglichkeiten bietet, medizinische Versorgungszentren zu restrukturieren und die wichtigen Versorgungsstrukturen zu erhalten. Welche Möglichkeiten den Zentren offenstehen, führen Dr. Martin Heidrich, LL.M., Tobias Rhode, LL.B., Rebecca Gabriel, Dr. Stephan Puke und Gunnar Dresen, die am Verfahren selbst beteiligt waren, ab S. 78 aus.

Auf EU-Ebene soll das Insolvenzrecht harmonisiert werden – am 7.12.2022 wurde daher von der EU-Kommission ein Richtlinienvorschlag veröffentlicht. Am meisten diskutiert wird dabei die geplante Neuerung für die Liquidation von Kleinstunternehmen (sog. verwalterloses Verfahren). Was es damit genau auf sich hat und welche Auswirkungen die Harmonisierung auf das deutsche Insolvenzrecht haben kann, erläutern Dr. Mario Nawroth und Hendrik Becker in ihrem Beitrag Harmonisierungspläne des (materiellen) Insolvenzrechts durch die EU ab S. 95.

Mit besten Grüßen,

Ruth Sterzinger