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BFuP Nr. 6 vom Seite 649

Dynamische Fähigkeiten und Krisenbewältigung: Der Beitrag des Risikomanagements zur Bewältigung der COVID-19-Krise

Schwerpunktthema: Risikomanagement

Prof. Dr. Ute Vanini, Fachhochschule Kiel, Prof. Dr. Stefan Hunziker und Anjuli Unruh, Hochschule Luzern

Insbesondere in Krisensituationen wie der COVID-19-Pandemie stellt sich die Frage nach der Effektivität des Risikomanagements. Voraussetzungen für eine effektive Krisenbewältigung sind eine frühzeitige Risikoidentifikation und ein schneller Risk Intake. Bis lang gibt es kaum Evidenz, welche Aktivitäten des Risikomanagements zur Anpassung von Unternehmen an Krisensituationen beitragen und ob sich diese als dynamische Fähigkeiten interpretiert lassen. Die Ergebnisse einer Inhaltsanalyse von 28 Interviews mit deutschen und Schweizer Risikomanagern weisen auf eine heterogene Beteiligung des Risikomanagements an der Krisenbewältigung hin. Zudem stellen sich Abgrenzungsfragen zum operativen Krisenmanagement und Business Continuity Management (BCM).

1 Einleitung

Die Anpassungsfähigkeiten von Unternehmen in stabilen Umgebungen reichen häufig nicht aus, um dynamische Umweltveränderungen, wie z. B. Krisen, zu bewältigen. Dafür bedarf es sog. dynamischer Fähigkeiten (dynamic capabilities), die eine schnelle und zielgerichtete Anpassung an Umweltänderungen durch eine Neuorganisation von Prozessen oder eine Neuausrichtung der Ressourcenverteilung oder ganzer Geschäftsmodelle ermöglichen. Die COVI...

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